Geschenkverpackungen aus einer Hutkrempe
Ja, Du denkst, das kann nicht sein: Geschenkverpackungen aus einer Hutkrempe? Was für eine merkwürdige Idee.
Oft aber liegen in unseren Haushalten Dinge herum, von denen wir uns irgendwie nicht trennen können, auch wenn sie beschädigt oder (teilweise) unattraktiv geworden sind. Hast Du nicht auch diese Schubladen mit einem Gemischtangebot an Aufgehobenem, irgendwelche Schachteln oder Dosen, wo noch frühere Schätze lagern?
Ein meist beachtlicher Fundus für neue Gestaltungsmöglichkeiten…
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Inzwischen ist Dir meine Begeisterung für die Verwendung vorhandener Materialen bereits bekannt, und so mußte auch ein früherer, sehr romantischer Strohhut dran glauben. Da er einige Auflösungserscheinungen zeigte und nicht mehr getragen wurde, zum Wegwerfen aber viel zu schade war, habe ich ihn irgendwann auseinandergeschnitten…
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Eine ganze Weile lag er nun in irgendeiner Box, ohne daß ich ihn verarbeitet hätte. Es kommt vor, daß solche Dinge bei mir Jahre bzw. Jahrzehnte auf eine neue Bestimmung warten, aber letztlich kommt der Moment, da weiß ich genau, wofür dieses Teil gut ist.
Ok, manchen Menschen ist nicht begreiflich, warum jemand etwas so lange lagert, aber ich kenne viele Frauen, denen es genauso geht. Und – seien wir mal ehrlich – schaut man in die Werkstatt unserer Männer, sieht es dort im Grunde genauso aus.
Von Zeit zu Zeit hatte ich also diesen Hut in den Händen und beschloß nun, es müsse endlich wieder etwas aus ihm werden. Also zeige ich Dir hier die ersten Ideen.
Zunächst war die Krempe an der Reihe, aus ihr wurden kleinere Stücke herausgeschnitten. Da die `Verwebung´ des Strohmaterials dazu neigt, an den Schnittstellen auseinanderzubröseln, klebe ich die Kanten einfach mit einem Streifen Heißkleber ab, der das Material bindet…
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Wie können Geschenkverpackungen aus einer Hutkrempe aussehen?
Zunächst bekam eines der kleinen Strohhutstücke einige künstliche dunkle Rosenblätter, passend zu dem angedeuteten Rosenmuster des ehemaligen Hutes. Dazu ein paar kleine Seidenblüten, etwas Band und eine Feder – was gerade herumlag. Einfaches, hübsches Recycling…
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Auf dem in passendes Papier gepackten Päckchen für eine Kundin sieht das schon ganz flott aus.
Da meine Hutkrempe eine am Außenrand abgerundete und nicht gänzlich flache Formung hat, machte ich mir das bei diesem Päckchen zu eigenen und plazierte das Design (mit wenig Heißkleber) über dem Rand des Kartons. Beim Auspacken kann es dann problemlos abgenommen werden…
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Desweiteren kann auch ein Steckdesign aus Teilen dieses Strohhutes gestaltet werden.
Hier ist das ausgeschnittene Stück nochmals geteilt, auf den dreieckigen, papierbezogenen Träger geklebt und mit einer künstlichen Clematis und kleinen Resten gestaltet. Wie Du schon weißt, lassen sich solche Steckdesigns wunderbar im Voraus und auf Vorrat arbeiten und bei späteren zeitlichen Engpässen schnell in einer Verpackung anbringen…
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Beim nächsten Vorschlag ging es um eine Buchverpackung in weißem Krokropapier mit flieferfarbenem Naturband – einfach mit einem passenden kleinen Knopf zusammengehalten. Dies bildete die Basis für diverse Arrangements mit dem flexiblen Steckdesign – bevor es befestigt wurde…
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Die Varianten sind dabei enorm, denn Du kannst so lange probieren, bis Dir eine Position gefällt. Dort steckst Du das Design ein. Falls es doch noch zu locker liegt, klebst Du es ggf. mit einem Klebepunkt fest…
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Und auch dieses Beispiel paßt in die Reihe der Geschenkverpackungen aus einer Hutkrempe, hier zunächst als kleiner Kreis ausgeschnitten und wieder mit Heißkleber an den Rändern geschützt…
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Ich habe nämlich eben begonnen, die anhaltenden Regentage zu nutzen, indem ich Workshops sowie Verpackungsdesigns für die kommende Wintersaison vorbereite. Daher siehst Du hier schon einen Vorschlag auf einem Stern-Träger, bezogen mit dem zum Strohmaterial passenden Papier.Gerade für solche Träger kannst Du Deine Papierreste nutzen, die für eine komplette Verpackung nicht groß genug wären.
Mein Tipp: Lege Dir unbedingt (Klarsicht-) Boxen zu, in denen Du Papierreste und sonstige Kleinmaterialien sortiert verwahren kannst. Papier ist wertvoll und inzwischen teuer, es lohnt sich also, auch kleinere Reste für spätere Projekte zu sammeln. Gerade für Steckdesigns und Trägerobjekte sind diese Vorräte perfekt.
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Der Kreis aus der Hutkrempe wurde als erstes auf dem Träger mittig plaziert. Mit der Deko aus winterlichem Grün, 2 rosa `Seidenkugeln´ aus einer früheren Verpackung, kleinen Messingsternen etc. bekam das Design Struktur.
Wie immer kannst Du so eine Arbeit gleich mehrfach verwenden: Genau wie die Steckdesigns sind auch solche Sterne eine schnelle Ergänzung einer simplen Geschenkverpackung in Papier, die der Empfänger später weiterverwenden kann.
Du kannst aber auch mehrere gleiche oder, noch besser, individuelle und trotzdem zueinander passende Designs herstellen und in der Tisch- oder Raumdekoration einsetzen…
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Natürlich läßt sich einiges sagen über Sinn oder Unsinn, den der Aufwand eines solchen Recyclings beinhaltet. Aber werfen wir nicht unendlich viel Material weg und kaufen doch ständig neues?
Macht es da nicht Sinn, ausgediente Materialien noch einem anderen Nutzen zuzuführen, zumal bei meinen Vorschlägen zu Geschenkverpackungen die einzelnen Designs immer dauerhaft verwendet werden können?
So bereinigen wir unsere Sammlungen scheinbar unnütz gewordener Dinge auf konstruktive Weise und profitieren gleichzeitig von der Freude, sie kreativ zu verarbeiten. Nicht zuletzt der Beschenkte oder Betrachter eines solchen Teiles wird Freude daran haben und sich wundern zu hören, welche erstaunlichen Details sich manchmal in diesen kunsthandwerklichen Objekten verstecken.
Gönn Dir den Spaß und laß Deine Phantasie schweifen, bevor Du demnächst etwas im Mülleimer entsorgen willst, Sabine
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