Ein FAMILY CROSS STITCH SAMPLER – Christmas
Im Laufe dieses Jahres ist dieser Family Cross Stitch Christmas Sampler fertig geworden.
Begonnen habe ich ihn 2008. Daß es so lange gedauert hat, liegt einfach daran, daß ich an diesem Projekt jedes Jahr nur vom 01.Oktober bis zum 31.Dezember gestickt habe – also passend zum weihnachtlichen Anlaß. So betrachtet war der Zeitaufwand also gar nicht mal so groß, oder?
Ich schrieb schon, daß ich mich im Laufe der Zeit auf diese überdimensionalen Sampler spezialisiert habe. Auch wenn uns langsam die Wandfläche ausgeht… Ja, dabei handelt es sich um Projekte, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Man sollte sich daher über die nötige Geduld im Klaren sein. Je nach Größe des Sampler und Intensität der Stickarbeit kann sich die Fertigstellung über Jahre hinziehen. Je länger die Arbeitspausen, umso ausgedehnter die Gesamtzeit. Ich habe manche Sampler aber auch schon innerhalb von 10-12 Monaten geschafft – mit reichlich Nachtschichten!
Der Vorteil eines solchen Langzeitprojektes ist, daß man nach Fertigstellung einzelner Motive das Werkstück wieder beiseite legen kann. So bleibt Gelegenheit, sich auch anderen Dingen zuzuwenden und die eigene Geduld für so ein großes Teil nicht zu sehr zu strapazieren. Ist man also gewillt, den Sampler als ein begleitendes Dauerprojekt zu akzeptieren, macht es enorm viel Spaß.
Mein Tipp: Bei meinen Cross Stitch Projekten pausiere ich nie mitten in einem Design, d.h. ich mache das jeweilige Muster immer fertig. Es ist ausgesprochen lästig, später an einem halb fertigen Motiv weiter zu arbeiten. Ggf. ist Dir derweil das exakte Garn ausgegangen, oder Du hast die Stickanleitung verlegt. Also, immer ein Design beenden und dann die Arbeit beiseite legen.
Ein großer Teil der Arbeitszeit entfällt auf die Mustersuche. Es geht darum, ein abwechslungsreiches Gesamtbild zu erzielen. Die Ausnahme sind Sampler, die sich thematisch spezialisieren, wie zum Beispiel auf Katzen, Blumen oder Häuser.
Ich weiß, jeder bezweifelt zunächst, daß das funktioniert: Ich arbeite diese riesigen Sampler ohne einen festen Plan, ohne eine strategische Zeichnung. Auch habe ich während des gesamten Stickprozesses kein fertiges Design im Kopf. Ich fange mit dem `Rahmen´, also der Umrandung an und sticke dann mal hier und da. Allerdings achte ich darauf, daß keine gleichartigen, gleichgroßen und gleichfarbigen Motive in unmittelbarer Nähe auftauchen. Diese Aufmerksamkeit garantiert dem Betrachter Abwechslung. Eine Ausnahme ist es, wenn man den gesamten Sampler in wenigen Farben stickt.
Die diversen Motivgrößen ergeben sich einmal aus dem Muster selbst, aber auch, weil ich – je mehr der Sampler bestickt ist – die Lücken nach und nach schließe. Da diese zwangläufig unterschiedlich groß sind, sind es auch die jeweiligen Muster.
Zum Thema Farbe nehmen wir als Beispiel diesen Christmas Sampler: Es wäre so gut wie unmöglich, ihn Ton-in-Ton zu arbeiten. Die enorme Menge an Motiven zwingt schon durch die einzelnen Designs zur Verwendung vieler Farben, da diese ja in den Arbeitsanleitungen vorgegeben sind. Bei meinem ersten Sampler konnte ich mir nicht recht vorstellen, wie derart viele Farben ein ansehnliches Gesamtbild ergeben. Aber – es funktioniert recht gut.
Hier ein paar Bilder, damit Du einen Eindruck des Christmas Samplers bekommst…
Ich verwende meist ganz unterschiedliche Quellen. Dank meiner zahlreichen Bücher, Zeitschriften, Zeichnungen etc. verfüge ich über einen enormen Fundus an Stickmotiven. Dabei gibt es sowohl ganz alte Designs als auch moderne, abgewandelte Muster oder Eigenentwürfe…
Wenn Dir ein bestimmtes, für das Projekt wichtiges Motiv fehlt, sind Pinterest, überregionale Arbeitsgruppen oder Internetforen eine gute Quelle. Und bei Bedarf würde ich einfach auch mal andere Stickerinnen fragen…
Bei einem Sampler wie diesem hier ist es recht einfach, Muster zusammenzustellen. Man bewegt sich im Thema `Weihnachten´ und hat doch die freie Wahl, welche Bilder passen…
Bei einem Familiensampler, also einem gestickten `Stammbaum´ ist das etwas komplizierter. Dort bist Du auf ganz bestimmte Motive angewiesen. Ist zum Beispiel der Onkel ein Bäcker, so brauchst Du Designs, die zu diesem Beruf passen. Oder jemand lebt auf dem Land, dann sind es vielleicht Hühner oder Schafe, die als Motiv gebraucht werden. Teilweise möchtest Du vielleicht auch ein Motiv passend zu einem Land oder einem Datum einarbeiten. Diese Suche wird umso aufwendiger, je ungewöhnlicher z.B. das Stichwort ist…
Mein Tipp: Du kennst inzwischen meine Begeisterung für die Verwendung von Resten. Auch ein Cross Stitch Sampler bietet sich da an. Du kannst alle Muster, die keine festen Farben vorgeben, oder die, die später in die diversen Lücken gestickt werden, mit Garnresten arbeiten. Hauptsache, es ist Qualitätsgarn. Ich hebe alle verwertbaren Fäden von anderen Projekten auf und verarbeite sie dann u.a. bei solchen großen Arbeiten…
Zum Schluß siehst Du hier den Sampler noch einmal in unserem Treppenhaus zu Weihnachten 2013… Im Moment überlege ich noch, ob ich ihn rahmen lasse (das ist aber bei diesen riesigen Dimensionen aus vielerlei Gründen eine knifflige Angelegenheit)…
Möglich, daß Du Lust bekommen hast, selbst so ein Projekt zu beginnen. Für Fragen kannst Du mich gern kontaktieren. Vielleicht hilft Dir auch ein workshop?!
In jedem Fall wünsche ich Dir Gestaltungsfreude, Ausdauer und großes Vergnügen, Sabine
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